In einen Simulator zu gehen, ist der Gipfel des Wahnsinns. Nicht etwa, weil es einen Arsch voll Geld kostet, sondern weil man drei Stunden unter höchster Anspannung steht. Schließlich bin ich ja kein Berufspilot, sondern ein blutiger Laie, der mal das Gefühl haben möchte, mit einem Gerät von über 500 Tonnen Gewicht und mehr als 500 Menschen an Bord, über Hongkong zu fliegen. Um es vorweg zu sagen: Ein unglaubliches Gefühl. Das Problem ist nur: Simulator fliegen macht sofort abhängig! Und nach dem ersten Besuch im Flight Training Center in Frankfurt wird man tagelang den Gedanken nicht los, wie man sich so ein Ding in die heimische Wohnung einbaut. Ich habe mal kurz (ernsthaft) darüber nachgedacht. Aber da es ja niemals ein sogenannter "full flight" Simulator würde, ist der Effekt einfach anders, als bei so einem professionellen Teil. Aber bestimmte Video-Plattformen sind voll von Videos solcher Nerds, die sich tatsächlich so ein Teil in den Keller oder in die Garage bauen. Sogar mit einem kompletten Cockpit einer ausrangierten Boeing 737 und allen Instrumenten, mehreren Monitoren für die Simulation der Frontscheiben, und mehreren fetten Rechnern im Hintergrund. Und dann kommts: Da sitzen die Jungs im Echtzeitmodus in ihrem Keller in der Kiste und "fliegen" von Frankfurt nach New York! In Echtzeit! Und das Heimchen am Herd ist als Saftschubse verkleidet und serviert ab und an Kaffee oder Kaltgetränke. Ok, das war jetzt ziemlich sarkastisch, aber ich würde nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß das nicht schon passiert ist. Also mir genügt ein drei Stunden Programm, wovon man 1 Stunde im Simulator abreißt, um ins schwitzen zu kommen.