Kanada

Moraine Lake, Banff Nationalpark, Alberta, in den Kanadischen Rocky Mountains (British Columbia)
Moraine Lake, Banff Nationalpark, Alberta, in den Kanadischen Rocky Mountains (British Columbia)

Mal ehrlich: Da bleibt Dir doch die Spucke weg, oder? Unglaubliche Panoramen vor abwechslungsreicher Landschaft. Und die Fotos hier sind alle mit der Handy-Kamera  geschossen. Was nur, wenn ich damals schon meine Nikon D 5500 gehabt hätte?

Die Tour startete in Vancouver. Was für eine Stadt! Unglaublich viel Pazifik und unglaublich relaxte Kanadier. Ich habe mich dort auf Anhieb wohlgefühlt. Aber erstmal hinkommen! Da war die Anreise etwas unglücklich vom Veranstalter arrangiert: Frankfurt - Montreal - Vancouver. Als die Tripple 7 der Air Canada Richtung Montreal abhob, war der Jumbo der Lufthansa (747-400) schon etwa 10 Minuten Richtung Vancouver (nonstop) unterwegs. Ok, der Flug über Montreal war wahrscheinlich 19,99 EUR billiger, als der Flug der Lufthansa, multipliziert mit x Reisenden, bringen dem Veranstalter einen höheren Erlös. Und der Flug nach Montreal war so weit in Ordnung. Das Dumme war nur, dass man dort ja erstmal offiziell in Kanada einreisen musste. Samstag Nachmittag um 15:00 Uhr in Kanada nicht lustig! Denn: In der Halle, wo sich die Einreisepunkte befanden (sprich: der Kanadische Zoll), waren nur zwei! Übergänge geöffnet. Davor standen, wie in den Schlangen vor der Achterbahn im Freizeitpark, mehrere 100 Leute. Als ich mich nach etwa einer Stunde etwa 10 Meter vorwärts bewegt habe, ist mir der Kragen geplatzt. Den Gedanken im Hinterkopf, dass der Weiterflug nach Vancouver um 17:00 Uhr startete, man aber mindestens 1 Stunde vorher sein Gepäck aufgeben musste, war es eigentlich schon kurz vor knapp. Also sprach ich eine Dame an, die offenbar zum Zoll gehörte und teilte ihr mit, dass ich einen Anschlussflug hätte, den ich, bei dem Tempo, dass die Kollegen vorlegen, wohl niemals erreichen würde. Und flugs, kommentarlos öffnete die Dame eine Absperrung und ich stand vor dem "Übergang" und trat ein, ins gelobte Land. Schnell mein Gepäck aus Halle A geholt und in der übernächsten Halle auf ein Band gelegt und schon war der Koffer durchgecheckt! Die Kanadier waren nur zu faul, das Gepäck umzuladen. Da hilft der Reisende doch gerne mit und macht es schnell selbst. Nach der üblichen Diskussion bei der Sicherheitskontrolle, das der Metalldetektor deswegen piepst, weil ich uncoole Hosenträger benutze, was der Blödmann mit einem mitleidigen Grinsen quittierte ("suspenders? oh....), brauchte ich jetzt dringend ein Kaltgetränk. In einer Bar, in unmittelbarer Nähe des Abfluggates,  setzte ich mich an den Tresen und bestellte mir eine Hopfenkaltschale. Mengenmässig war das ungefähr ein Pint. Also, noch eins und sofort zahlen, gleich ist Boarding. 22 $ ohne tip! Da vergeht Dir schlagartig der Durst. Der Flug war so weit Ok, und nach über 4 Stunden waren wir dann in Vancouver. Man, was für eine Tour! Hier lernte ich dann auch meine Mitreisenden kennen. Und es waren genau die, von denen ich mir schon während des Fluges nach Montreal  gewünscht hatte, dass die bitte nicht in meiner Reisegruppe sein mögen. Hat leider nichts genützt! Besonders auffällig war eine 4er Gruppe sehr reifer Damen, von der eine besonders hervor stach. Die hatte den Hut auf, dirigierte die anderen drei permanent durch die Gegend und machte alle Ansagen. Ich dachte gleich: Pensionierte Lehrerin! Ich lag ungefähr richtig. Pensionierte Lehrerin, geschieden. Dann waren da noch zwei Ehepaare, eines aus Thüringen, das andere aus der Schweiz, ein Einzelreisender aus Bonn und meine Wenigkeit. 10 Leute bloß, eine Reiseleiterin (eine sehr nette Deutsche, die seit 30 Jahren in Kanada lebt) ein supercooler, kanadischer Busfahrer mit italienischem Migrationshintergrund (3. Generation) und einen 50er Reisebus! Im Prinzip konnte hier jeder jeden Tag einen Fensterplatz haben. Das nenne ich dann wiederum Luxus, wobei wir mit dem Ding ja etwa 5.600 km vor uns hatten. Um es vorweg zu nehmen: Die hat der Bus nicht ohne größeres Hand anlegen geschafft, obwohl es ein Setra aus europäischer Produktion war! Aber dazu später. 

Und jetzt ging es erst mal nach Victoria auf Vancouver Island, die Hauptstadt der Provinz British Columbia. Hier saßen wir zum ersten mal in unserem Bus, allerdings noch gemischt mit einer anderen Reisegruppe, die die Tour genau andersherum gemacht hatte. Also Start in Toronto, Ende in Vancouver. Für diese Gruppe war es der letzte Urlaubstag, für uns der Erste. Der Busfahrer war natürlich dadurch im Dauereinsatz und etwa 3 Monate permanent unterwegs, wie er mir berichtete. Als die einzigen beiden Raucher in der Gruppe (da habe ich noch geraucht, mittlerweile habe ich es mir abgewöhnt) hatten wir in den vielen kleinen Pausen reichlich Gelegenheit, vor dem Bus den einen oder anderen "Schnack" zu halten. Die Fahrt dauerte knapp drei Stunden. Weil wir praktisch schon fast eine Stunde benötigten, um in Vancouver an das Fährterminal zu gelangen. Dann kam die Fähre am Kai an, alle raus, wir rein. Welche Mengen an LKW und Bussen in so ein Schiff hinein passen - unglaublich. Als wir ankamen, dachte ich noch: "Ob wir da alle reinpassen?". Als das Boarding abgeschlossen war, war noch jede Menge Platz auf dem Kahn. In Victoria hatten wir den ganzen Tag für uns. Ich fand Victoria wirklich unglaublich britisch! Und erst die Pubs! Innen wie außen nicht von britischen Pubs zu unterscheiden. Von der Vielfalt der Biere mal ganz abgesehen. In einem Laden gab es etwa 60 Biere vom Fass! Das nenne ich doch mal ein Angebot! Ich hatte allerdings nur Gelegenheit, drei davon zu kosten. 3 Pint, noch vor 16:00 Uhr waren schon eine kleine Prüfung. Wenn ich ein viertes gelenzt hätte, dann hätte ich wohl Probleme gehabt, den Abfahrtsort unseres Busses zu finden.  Die Reiseleiterin musste mit einigen Leuten zu einem anderen Terminal, weil die Herrschaften sich für "Whalewatching" interessierten. Mir waren die knapp 200 $ dafür etwas zu schade, zumal ich erfahren hatte, dass man vielleicht lediglich eine nahezu "domestizierte" Orka-Schule zu sehen bekommt. Aber nach Orcinus orca war mir nicht zumute. Im Endeffekt war es dann so, das die Leute keinen einzigen Wal gesehen haben, deutlich zu spät zurückkamen und wir dadurch fast die Fähre zurück nach Vancouver verpasst hätten. Da war gleich Stimmung im Bus!

schon fast in Montreal
schon fast in Montreal
60 beers on tap!
60 beers on tap!
auf der Fähre nach Victoria
auf der Fähre nach Victoria
ähnlich wie die "Inside Passage"
ähnlich wie die "Inside Passage"

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