Toronto

Toronto ist geil - mehr gibt es nicht zu sagen. Spaß bei Seite: Eine unglaublich tolle Stadt! Fast noch imponierender als Vancouver und das heißt schon was. Was natürlich zunächst einmal besticht, ist die direkte Lage am Ontario-See. Er ist flächenmäßig der kleinste der fünf großen Seen, hat aber immer noch eine Fläche von ca. 19.000 km² und ist damit etwa so groß, wie das Bundesland Rheinland-Pfalz! Man kann sich das nicht vorstellen. Die breiteste Stelle misst 85 km. Durch den See verläuft die Landesgrenze zwischen den USA und Kanada, wobei der kanadische Anteil nur ein wenig größer ist, als der US-amerikanische. 

 

Da unsere Reiseleiterin in Toronto wohnte, war die Stadtrundfahrt etwas ausgiebiger. Das Hotel lag inmitten uriger Pubs, so dass keine lästigen Fußwege störten. Allerdings verfügt Toronto neben einer U-Bahn auch über mehrere Tram-Linien, was mir persönlich, als Liebhaber von Schienenfahrzeugen, sehr entgegen kam. Leider passierten zwei Tram-Linien direkt das Hotel, so dass das Überqueren der Straße bei kurzen Taktfrequenzen jedesmal einem Suizidversuch gleichkam. Besonders beim Rückweg in's Hotel, wenn der Aufenthalt im Pub die Motorik ein wenig verlangsamt hatte. Heute kann ich sagen: Ich hab es immer geschafft!

Straßenbahn in Toronto
Straßenbahn in Toronto
Shopping Mall mit einem genialen food court!
Shopping Mall mit einem genialen food court!

Zum Stichwort "food-court" folgendes: Das sind Bereiche, meistens innerhalb eines Gebäudes, wie z.B. einem Einkaufszentrum, in denen es verschiedene, voneinander unabhängige Restaurants und/oder Imbisse gibt, wobei die Sitzflächen von allen genutzt werden können. Ich liebe foot-courts, weil hier die Auswahl an Speisen in der Regel enorm ist (besonders Asian food) und die Preise günstig sind. Außerdem kann man selbst variieren, in dem man mehrere kleinere Portionen bei verschiedenen Anbietern kauft und sich auf diese Weise ein leckeres Menü zusammenstellen kann. Wer hier allerdings eine Currywurst rot/weiss erwartet, der sucht vergeblich. 

Allerdings hat mir am meisten der CN-Tower imponiert. Bis 2009 war er mit 553 Metern der höchste Fernsehturm der Welt. Gleichzeitig war er bis 2007, als der Burj Khalifa genau 555,3 Meter erreichte, das höchste freistehende, nicht abgespannte Bauwerk der Erde. Ich habe ja schon einiges an Aufzügen in Hochhäusern erlebt. Aber die Otis Fahrstühle am CN-Tower setzen noch einen drauf. Die Kabinen befinden sich an der West- und Ostaussenwand! Durch Glasscheiben hat man einen Blick nach aussen, während der Fahrstuhl mit einer Geschwindigkeit von 6 Metern pro Sekunde nach oben schießt! Bei Höchstgeschwindigkeit gelangt der Aufzug in 58 Sekunden vom Erdgeschoss bis zum ersten Turmkorb in 342 Metern Höhe. Die dortige Aussichtsplattform ist offen! allerdings rundum durch Gitter gesichert. Oberhalb dieser Plattform befindet sich in 351 Metern Höhe ein Drehrestaurant. Oberhalb dieses Restaurants wurde auf einem Sims 2011 der "EdgeWalk" eröffnet. In 356 Metern Höhe können wagemutige auf dem 1,5 Meter breiten Sims einmal um den Turm herumgehen. Da es kein Geländer gibt, sind die Leute mit einem Klettergeschirr gesichert, das über ihrem Kopf mit einem Drahtseil an einer umlaufenden Schiene befestigt ist. laut dem Betreiber, ist der Edge Walk der weltweit höchste, freihändig begehbare Panorama Spaziergang seiner Art. Na dann!

Der Boden der Aussichtsplattform besteht übrigens komplett aus Glas. Da sich aber die meisten Besucher nicht auf diesen Boden trauten (und trauen), wurde er mit Teppichboden abgedeckt. Lediglich ein 23 m² großes Stück wurde freigelassen. Dort kann man sehr schön beobachten, wie die meisten Leute einen großen Bogen um diese Stelle machen, weil es ihnen nicht ganz geheuer erscheint. Die meisten wissen eben nicht, dass sie überall auf einem Glasboden herumlaufen, der aber an den meisten Stellen mit Teppichboden abgedeckt ist. Der Blick nach unten ist schon irre. 

Blick auf das Dach des "Ripley's Aquarium of Canada" durch den Glasboden der Aussichtsplattform des CN-Towers. 

Am nächsten Tag ging es dann zum Flughafen und zurück nach Hause. Fast hätte ich noch zu einer Zwischenlandung in Neufundland beigetragen. Bedingt durch eine reizende Kleinfamilie (Vater, Mutter und Kleinkind), die meine Sitznachbarn waren, und die ihren Sprössling zwischen den Sitzen herumtollen ließen, gelangte Kaffee auf meinem rechten, später dann Rotwein auf meinem linken Oberschenkel.  Zwecks Durchführung der notwendig gewordenen Toilette, suchte ich den "Lavatory" im hinteren Bereich des Flugzeuges auf. Während ich mir die Hosenbeine säuberte, wurde von außen an die Tür geklopft. Das bereitete mir ein gewisses Maß an Streß, worauf ich üblicherweise mit einem stressbedingten Asthmaanfall reagiere. Und so geschah es auch hier. Nach Luft schnappend, was im Übrigen mit einer entsprechenden Geräuschentwicklung verbunden ist, trat ich vor das "stille Örtchen", worauf die klopfende Dame augenblicklich ihren Harndrang verdrängte und entschwand. Einige "Saftschubsen", die noch kurz vorher ausschließlich der französischen- bzw. englischen Sprache mächtig waren, sprachen plötzlich verständliches Deutsch und standen besorgt um mich herum. Während ich an einer Bordwand stand, die Arme in die Luft gestreckt, um besser Luft zu bekommen, lief die Purserin durch die Kabine und suchte nach einem Arzt. Sie fand aber keinen (eigentlich komisch) und kam zurück und tuschelte mit ihren Kolleginnen. Mir ging es mittlerweile schon wieder besser und die Sauerstoffflasche, die mir von einer Flugbegleiterin gereicht wurde, konnte ich dankend ablehnen. Von dem Gespräch der Purserin mit ihren Kolleginnen hatte ich nur einige Wortfetzen verstanden, wie in etwa....than we must go down... Wie gesagt, laut Navisystem des Fliegers, waren wir gerade über Neufundland und ich dachte spontan darüber nach, wie belastbar meine Versicherung sein würde! Aber, das ganze hatte ja dann ein gutes Ende. Man bot mir zwei leere Sitze in der letzten Reihe an (reserviert für die Flugbegleiter), die ich dankend annahm und auf denen ich dann auch schnell einschlummerte. Als ich wach wurde, versuchte der Copilot gerade den Endanflug auf Frankfurt. Super Timing! 

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