Der VT 98.9 wurde Mitte der 1950er-Jahre aus dem VT 95.9 entwickelt, welcher mit nur einem Fahrmotor für viele Strecken zu schwach motorisiert war. Daher hatte der VT 98.9 zwei Fahrmotoren. Der VT 98.9 verfügte im Gegensatz zum VT 95.9 über Pufferbohlen mit Schraubenkupplungen, so dass er alle Eisenbahnwagen mitführen konnte, die dem mitteleuropäischen Standard entsprachen. Dies wurde sowohl gelegentlich für einzelne Güterwagen (Expressgut-Kurswagen) als auch bisweilen für Reisezugwagen (Verstärkungs-wagen) genutzt. Allerdings war die Last, die ein Schienenbus zusätzlich ziehen konnte, natürlich erheblich geringer als bei Lokomotiven. Durch seine Standard-Kupplungsvorrichtungen konnte ein VT 98.9 auch ans Ende anderer Züge eingestellt werden, um mit fremder Kraft befördert zu werden.
Das wirklich innovative waren - und sind - die Rückenlehnen der Sitzbänke. Man kann sie, je nach Fahrtrichtung, vor- oder zurückklappen, so daß die Fahrgäste immer in Fahrtrichtung sitzen können. Diese "roten Brummer" wie sie auch genannt wurden, habe ich in der damaligen Zeit oft benutzt. Meine Eltern hatten bis Ende der 60er Jahre noch kein Auto, so daß man die Bahn benutzte, um in die nächst größere Stadt zu gelangen (zumindest als die Bahnstrecke noch nicht zum Radweg umfunktioniert war).