Der 71er und der Zentralfriedhof

Diese berühmte Straßenbahnlinie fährt - mittlerweile - von der Börse bis zum 3. Tor des Zentralfriedhofs. Die Geschichte dieser Linie ist über 100 Jahre alt und wird in zahlreichen Anekdoten und Geschichten erwähnt. Der sprichwörtliche Satz "Er hat den 71er genommen" bedeutet in Wien, das jemand verstorben ist. Die Linie verbindet die Innere Stadt Wiens mit dem Zentralfriedhof im 11. Bezirk in Simmering. Ab 1918 wurden mit der Bahn nachts die Leichen zum Zentralfriedhof gebracht. Dazu gab es seinerzeit spezielle Transportwagen. Seit dem 2. Weltkrieg transportiert die Tram allerdings keine Leichen mehr.

Der Besuch des Zentralfriedhofes ist ein absolutes "Muß", wenn man in Wien ist. Wer das auslässt, hat wesentliches verpasst. Ich besuche den Zentralfriedhof jedesmal, wenn ich in Wien bin. Einmal abgesehen von den zahlreichen Ehrengräbern von Verstorbenen aus Musik, Theater, Funk und Fernsehen, sind die alten Gräber und Familiengruften mit ihren imposanten Grabmalen sehenswert. Und dann natürlich die Ehrengräber. Hier liegen soviele Verstorbene, dass man sie in Kategorien einsortiert hat. Bei den Komponisten findet man die Gräber von Beethoven, Brahms, Schubert, der Strauss Dynastie, bis hin zu den Schauspielern und Sängern wie Theo Lingen, Hans Moser, Curt Jürgens, Udo Jürgens, Hans Hölzel (=Falco), Kurt Hauenstein (=Supermax) und viele mehr. 

Der Zentralfriedhof hat eine Gesamtfläche von fast 2,5 km² und zählt mit rund 330.000 Grabstellen zu den größten Friedhofsanlagen in Europa. Auf dem Gelände verkehrt sogar eine eigene Buslinie! Ich fahre sehr gerne dort hin, weil man herrlich auf Bänken sitzen und die Ruhe genießen kann. Wenn nicht gerade der Wind dermaßen ungünstig steht, das die Starts der Flugzeuge beim benachbarten Flughafen in Schwechat auf der Runway 11/29 erfolgen und zwar in Richtung Nordwesten. Denn diese Route führt exakt über den Zentralfriedhof. Diesen Lärm kann niemand aushalten! Wer die Beerdigungszene in dem Film "Rotwein oder tot sein" kennt, der weiß, was ich meine.

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