Tour 2014 Von Köln nach Dresden

Gestartet wurde, wie immer, in Köln Hbf, Gleis 2. Weil man zu den pathologischen "zu früh Kommern" gehört, hatte ich reichlich Zeit, Milieustudien zu betreiben. Das geht auf Bahnhöfen - besonders auf großen - sehr gut. Zwischenzeitlich füllte sich der Bahnsteig, auch begründet durch die Abfahrt anderer Züge, und man erkannte so den einen oder anderen Teilnehmer und sah dann relativ bald: Schon wieder die selben Fritzen, wie im vorigen Jahr. OK, das werden die anderen natürlich auch gedacht haben, als sie mich entdeckt haben. Kurz vor dem Abfahrtstermin erhielt ich eine SMS von meinem Kumpel. Der stand noch in Andernach und las gerade auf der Anzeige, dass der Zug nach Köln etwa 30 Minuten Verspätung hatte. Gut, das war es dann. Zwischenzeitlich war unser roter Brummer angekommen und wir eingestiegen. Während wir uns über den Kaffee und die Schnitzelbrötchen hermachten, bewegte sich unser anachronistisches Gefährt Richtung Erfurt. Mein Bekannter benutzte, gezwungenermaßen, modernere Vehikel der Deutschen Bahn und war dann auch mehrere Stunden vor uns in Erfurt im Hotel. Das InterCity Hotel Erfurt liegt unmittelbar am Hauptbahnhof und hat die geschichtsträchtige Adresse "Willi Brandt-Platz 11". In einem Gebäude an diesem Platz (nicht im InterCity Hotel), hat unser "West-Willi" damals logiert, als er die "DDR" besuchte. Und die von der "Stasi" bestellten Claqueure konnten es damals nicht verhindern, dass Menschen auf der Straße mit "Willi Brandt"-Rufen selbigen an ein Fenster nötigten. Nun  gut - so weit die Geschichte. Wir haben am zweiten Tag eine nette und ausgiebige Stadtrundfahrt mit einer eigens für diesen Zweck reservierten Tram unternommen - ortskundige Damen inklusive! Als wir dann hinsichtlich Erfurt schlauer waren, ging es weiter mit dem Roten Brummer, direkt nach Dresden. Vorher hatten wir allerdings noch einen Halt im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz. Anfang November wird es ja schon kurz nach 16:30 dunkel, im Osten sowieso. Und als wir in Dresden ankamen, war es bereits finster. Das Hotel lag allerdings fußläufig vom Hbf entfernt und dort genehmigten wir uns das erste "Feierabendbier". Das Hotel war das Quartier für die nächsten 3 Nächte. An den dazugehörigen Tagen haben wir Ausflüge mit unserem Gefährt in die nähere und auch weitere Umgebung unternommen. Neben einer Fahrt ins Erzgebirge und die Befahrung einer kürzlich stillgelegten Strecke, war die Fahrt zum Braunkohle-Tagebau in der Lausitz sicherlich ein Highlight. Beeindruckend, was Vattenfall da so graben lässt. Wollten wir nicht weg von den fossilen Brennstoffen? Hier hatte man den Eindruck, dass sich das bis in den Osten der Republik noch nicht rumgesprochen hat. Im Rheinland übrigens auch nicht.  Freitags ging es dann wieder zurück ins Rheinland. Das ging übrigens recht "zügig", weil Herr Weselsky so nett war, uns durch seinen Streik der Lokführer, auf weiten Strecken freie Fahrt zu bescheren.

VT 18.16 ab 1970 Baureihe 175, Bauart Görlitz. Im Eisenbahnmuseum Chemnitz Hilbersdorf
VT 18.16 ab 1970 Baureihe 175, Bauart Görlitz. Im Eisenbahnmuseum Chemnitz Hilbersdorf
Im Eisenbahnmuseum Chemnitz, Ringlokschuppen
Im Eisenbahnmuseum Chemnitz, Ringlokschuppen

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Rheinische Röggelchen
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